Ganz gleich, ob bei der Arbeit, auf dem Weg dorthin oder nach Feierabend, unser Alltag ist nicht selten geprägt von langem Sitzen, ganz ohne große Unterbrechungen. Unser Leben wird zunehmend bequemer. Dass diese Entwicklung auch ihre Vorteile hat, möchte ich nicht anzweifeln. Jedoch dürfen wir eines nicht außer Acht lassen: Aller Komfort, der uns heute zur Verfügung steht auf Kosten unserer Gesundheit geht! Wenn wir nicht regelmäßig entgegenwirken!
Schauen wir einmal auf den Alltag unserer Vorfahren zurück, so wird eines schnell deutlich, nämlich, dass dieser anstrengender war. Dass durch stetigen Fortschritt unser Alltag heute nun nicht mehr so kräftezehrend ist, mag auf den ersten Blick wie ein Zugewinn unserer heutigen Zeit wirken. Für unseren Organismus ist diese Tatsache jedoch nur schwer zu verkraften, denn er benötigt körperliche Herausforderungen, Anstrengung und tägliche Belastung: damals wie auch heute!
Die Folgen der hohen Inaktivitätszeiten sind gravierend und kosten uns, da dabei nicht für, sondern gegen unseren Körper arbeiten, täglich eine Portion Lebensqualität und viele gesunde Jahre! Doch was passiert mit unserem Körper, wenn wir ihn mit langen Sitzzeiten unterfordern? Die meisten Menschen verbinden mit Bewegungsmangel Übergewicht. Doch es geht um weit mehr. Der Verlust an körperlicher Aktivität führt zu einer vorzeitigen Alterung des Herz-Kreislauf-Systems. Die Herzfunktionen lassen nach. Ebenso schwächeln die Gefäße. Weitere mögliche Folgen können Stoffwechselstörungen sein, ein geschwächtes Immunsystem, Rheuma, Muskelschwund und Arthrose. Der Knorpel, die Bandscheibe – letztendlich jede Gelenkstruktur und sogar der Knochen, hängen am Tropf der Bewegung. Mit zunehmendem Alter fehlt zudem die muskuläre Basis für den Erhalt der Mobilität und Selbstständigkeit.
Weil inaktive Menschen die negativen Auswirkungen von Stress viel schlechter kompensieren können, begünstigt alltäglicher Bewegungsmangel auch psychische Verstimmungen. Bewegung funktioniert wie ein reinigender Filter für Bluthochdruck oder Burnout. Aber das muss nicht sein. Sagen Sie dem sitzenden Lebensstil den Kampf an. Keine Angst: Der Aufwand ist geringer, als Sie denken!
Bewegung muss wieder in den Alltag. Dort ist sie verloren gegangen und da muss sie einfach wieder hin. Beginnen Sie deshalb, die Alltagsaktivität fest in Ihren Tagesablauf zu integrieren. Selbst kleine Investitionen helfen schon. Lassen Sie den Aufzug links liegen und nehmen Sie die Treppe. Steigen Sie bereits eine Bahnstation früher aus, wenn Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind und bewältigen Sie den restlichen Weg zu Fuß. Auch auf der Arbeit bieten sich viele Möglichkeiten, um dem Bürostuhl zu entfliehen. Wenn Sie acht Stunden lang sitzen, liegt danach der ganze Körper im Koma. Stellen Sie deshalb den Drucker außer Reichweite, sodass die Bewegung auch im Büro wieder zum Alltagsgeschäft wird. Probieren Sie, Telefonate im Stehen zu führen und vielleicht können Sie Ihre Kollegen zu einer aktiven Mittagspause überreden. Gehen Sie zu einem Restaurant um die Ecke, anstatt die Kantine zu nutzen.
Wenn Sie nun auf den Geschmack gekommen sind, finden Sie hier weitere Tipps mit kleinem Aufwand.
Bleiben Sie aktiv!
Ihr Ingo Froböse