Draußen grünt und blüht es, die Temperaturen steigen und mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen kommt bei vielen der Wunsch nach mehr Fitness auf. Laufen – ganz gleich ob blutiger Anfänger oder Wiedereinsteiger – macht es möglich! Der Frühling ist der Startschuss schlechthin in die nächste Laufsaison. Warum es sich lohnt, die Laufschuhe zu schnüren, den inneren Schweinehund zu dressieren und wie das am besten funktioniert – das verrate ich Ihnen hier!
Bereits unsere Vorfahren waren ausdauernd und legten viele Kilometer bei der Hetzjagd ihrer Beute zurück. Doch obwohl uns das Laufen in den Genen liegt, fällt es vielen von uns schwer ins Training einzusteigen und dabei zu bleiben. Kein Wunder, verbringen wir doch den Großteil des Tages im Sitzen! Dabei ist das Laufen eine der natürlichsten Bewegungsformen, die wir kennen und ganz einfach zugleich. Anders als bei anderen Sportarten kann es hier, ohne viel Equipment quasi direkt vor der Haustüre losgehen.
Warum Sie mehr von der Feierabendrunde im Park profitieren, als auf der Couch zu liegen?
Die goldene Regel für einen gelungenen Einstieg ins Laufen lautet: Lassen Sie es langsam angehen! Und das hat wichtige Gründe. Denn wer sich beim Einstieg ins Laufen nicht überlastet, bleibt motiviert und beugt Schmerzen und Verletzungen vor. Bereits nach kurzer Zeit können Sie mit dieser Strategie erste Erfolge feiern. Befreien Sie sich also von dem Anspruch sofort eine längere Einheit durchzulaufen, das müssen Sie nicht. Gerade zu Beginn lohnt es sich, kleine Etappenziele zu verfolgen. Ich möchte Ihnen deshalb Intervalltraining ans Herz legen. Das heißt Sie wechseln vom langsamen Joggen ins Walken und anders herum. Für den Anfang ist ein Wechsel aus 3 Minuten Belastungs- und 4 Minuten Erholungsphasen ideal.
Generell ist es besser häufiger kürzere Strecken zu laufen, als sich mit seltenen, längeren Einheiten zu quälen. Denn durch Regelmäßigkeit kann sich der Körper an die Belastung gewöhnen. Sie geben Ihrem Herz-Kreislauf-System und Ihren Muskeln so die Möglichkeit sich anzupassen.
Mein Motto, um das eigene Tempo zu finden? „Laufen ohne zu schnaufen“! Das heißt Sie sollten nur so schnell unterwegs sein, dass Ihnen die Puste nicht ausgeht. Wenn Sie sich beim Joggen oder Walken noch unterhalten könnten, haben Sie Ihr richtiges Lauftempo gefunden. Schließlich sollte die Trainingseinheit zwar fordernd, aber nicht erschöpfend sein. Als kleine Dosierungshilfe nenne ich immer gerne das Prinzip dersubjektiven Unterforderung. Das heißt: Wenn Sie nach dem Training das Gefühl haben morgen gleich wieder loslaufen zu können, haben Sie alles richtig gemacht.
Gerade bei Übergewicht sollten Sie sich nur ganz langsam steigern. Bei starkem Übergewicht empfehle ich statt des Lauftrainings zunächst mit gelenkschonenden Alternativen einzusteigen. Dazu eignen sich Ausdauersportarten wie Nordic Walking oder Schwimmen, diese trainieren ebenso sowohl das Herz-Kreislauf-System als auch die Muskulatur.
Wer das Joggen und damit viele gesundheitliche Vorteile für sich entdecken möchte, für den ist es nie zu spät! Wer über 35 Jahre alt ist, sollte sich vor dem Einstieg einem medizinischen Check-Up unterziehen, um mögliche Gegenanzeigen auszuschließen. Ansonsten heißt es wie auch für Jungspunde: Loslaufen und nicht überfordern! Für wen es noch etwas mehr sein darf in Sachen Gesundheit, dem empfehle ich neben den regelmäßigen Joggingrunden sein Training durch Übungen zu ergänzen, die auf Kraft, Koordination und Beweglichkeit abzielen. Diese Fähigkeiten nehmen mit zunehmendem Alter nämlich ab und bedürfen besonderer Aufmerksamkeit, damit sie uns nicht verloren gehen. Wer sich früh genug so viel Zeit für Bewegung nimmt, der muss sich im Alter weniger Zeit für seine Krankheiten nehmen. Diese Investition lohnt sich also! Sie kann sogar dafür sorgen, dass wir länger mobil und selbständig bleiben – und was will man mehr?
Bei aller Motivation heißt es aber auch bei allen anderen Trainingsformen: Lassen Sie es langsam angehen und treten Sie kürzer, wenn Ihnen unwohl ist. Gerade mit zunehmendem Alter ist es wichtig dem Körper genügend Zeit für die Regeneration zu geben. Nach einem Ausdauertraining sollten Sie Ihrem System zwischen 36 und 48 Stunden Zeit zum Erholen lassen, nach einem Muskeltraining 72 bis 84 Stunden.
Fürs Laufen braucht es nicht viel, eines aber ganz sicher und das ist ein vernünftiges Paar Laufschuhe, die zu Ihren Anforderungen und Ihrem Fuß perfekt passen. Denn nur so sorgen sie für die nötige Stabilität und dämpfen den Druck optimal, der bei jedem Schritt entsteht. Wie Sie bei der riesigen Auswahl im Fachgeschäft trotzdem zu den richtigen Laufschuhen greifen? Hier ein paar Tipps wie das gelingt:
Wer seinen Laufeinstieg gefunden hat, kommt irgendwann an den Punkt, dass die Anfangseuphorie nachlässt. Vielen fällt es dann oftmals schwer die Motivation aufrecht zu erhalten. Aber lassen Sie sich gesagt sein, auch das ist völlig normal. Auch wenn wir Menschen von Natur aus Energie-Sparer sind und unser innerer Schweinehund uns gern vom Faulsein überzeugt, hier lohnt es sich dagegenzuhalten. Was also tun, damit die Laufschuhe nicht wieder in der Ecke landen?
Grundsätzlich gilt: Halten Sie den Aufwand gering. Das gelingt am besten, wenn Sie sich für eine Joggingstrecke gleich vor Ihrer Haustür entschieden. Starten Sie direkt nach dem Feierabend, noch bevor Sie es sich bequem gemacht haben, auch das hilft dabei in ein Motivationsloch zu fallen.
Halten Sie sich auch die gesundheitlichen Vorteile des Laufens vor Augen. Egal was Ihre anfängliche Motivation war mit dem Laufen zu beginnen, der Sport wird Körper und Seele guttun und Ihnen eine Extraportion Lebensqualität bescheren!
Bleiben Sie aktiv!
Ihr Ingo Froböse